Nirgendwo auf der Welt leben mehr Hundertjährige als in Japan. Seit heuer zählt auch Mazda dazu. Anstelle zum runden Geburtstag ein Geschenk zu bekommen, macht der Auto-Hersteller seinen Kunden eine Freude in Form von "Edition 100"-Sondermodellen. Jenes des MX-5 verspricht wohl den höchsten Fahrgenuss. Der zweisitzige Roadster – er hat selbst schon 30 Jahre auf dem Buckel beziehungsweise auf seiner Karosserie – funktioniert nämlich nach wie vor als schneller Stimmungsaufheller ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Design: Dass Mazda mit dem MX-5 die Tradition von kleinen, leichten, nach oben offenen Zweisitzern wiederaufleben ließ, war ein Geniestreich. Zahlreiche andere Hersteller haben später ebenfalls diese Marktnische befahren. Ein größeres Kompliment, als nachgeahmt zu werden, gibt es kaum. Die aktuelle, vierte Generation des MX-5 hat die alten Tugenden bewahrt. Klein, leicht, einfach und vor allem eines: fesch.
Innenraum: Die Sonderedition ist mit rotem Nappa-Leder veredelt worden, was nur dann peinlich wäre, würde man es mit goldenen Armaturen kombinieren. Das Cockpit ist aber in Schwarz gehalten, die Bedienelemente sind gut sortiert, der Bildschirm für die verschiedenen Menüs macht sich nicht wichtig, per Drehknopf in der Mittelkonsole lassen sich die wichtigsten Funktionen praktisch blind abrufen. Die Sitzposition ist naturgemäß in so einem Auto sehr tief. Das Ein- und Aussteigen sollte mit etwas Übung halbwegs elegant funktionieren. Nur wenn man eine knackige Bergtour in den Knochen hat, kann es sein, dass man sich wie ein Hundertjähriger aus dem "Edition-100-MX-5" herausbemüht – da kann man auf Augenzeugen verzichten. Ein sehenswerter Show-Effekt ist hingegen das Öffnen des Klappdachs. Das geht Ibiza-like "zack-zack-zack". Zwei Handgriffe, und das Fahrvergnügen ist nach oben offen.
Fahrwerk: Es fühlt sich wie ein Gokart mit sehr guter Bodenhaftung an, ist aber gar nicht so hart zu den Bandscheiben wie befürchtet.
Motor: Die "Edition 100" mit dem Stoffdach verzichtet im Gegensatz zur Hardtop-Version auf Muskelspiele und begnügt sich mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder mit 136 PS. Die Glückshormone kommen trotzdem in Fahrt. An der Tankstelle, die man selten sucht, auch: Im OÖN-Test brauchten wir nicht einmal sechs Liter auf 100 Kilometer. Dieser Sportwagen ist auch ein Sparefroh.
Fazit: Der Mazda MX-5 ist irgendwie so etwas wie Lebensfreude auf vier Rädern. Und im Gegensatz zu anderen Autos mit so einer Aura hört sich beim Blick auf die Preisliste der Spaß nicht auf. Das Einstiegsmodell duckt sich unter den 30.000-Euro-Deckel.
Mazda MX-5 G 132 Edition 100
Preis: ab 29.990 Euro
OÖN-Testwagen 36.190 Euro
Motor: Vierzylinder
Skyactiv-Technologie
Hubraum 1496 ccm
Leistung 97 kW (132 PS) bei 7000 1/min
max. Drehmoment 152 Nm bei 4500 1/min
Verbrauch (WLTP)
Mix 6,3 l
OÖN-Test 5,8 l
Tank/Kraftstoffart 45 l/Super
Umwelt: Euro-6d
CO2-Ausstoß 142 g/km
Antrieb: Heck
Getriebe 6-Gang (manuell)
Fahrleistungen: 0 auf 100 km/h in 8,3 sec
Spitze 204 km/h
Abmessungen & Gewichte:
L/B/H 3915/1735/1230 mm
Radstand 2310 mm
Leergewicht 1061 kg
Zuladung 229 kg
Kofferraum 130 Liter
Garantie: drei Jahre (max. 100.000 Kilometer)
Plus: Der MX5 ist bereits ein Klassiker; Preis-Leistungs-Verhältnis top; wenig Verbrauch dank „vernünftiger“ Motorisierung
Minus: kleiner Stauraum – no na, er ist ja ein Roadster ...
August 03, 2020 at 05:04AM
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